Probepost von Caius Volturi
Zu welchem Thema habt ihr geschrieben?Die Begegnung mit Athenodora
Wie viele Wörter und Zeichen habt ihr geschafft?1204 Wörter
7503 Zeichen (mit Leerzeichen)
6264 Zeichen (ohne Leerzeichen)
Es war ziemlich still. Ein paar laue Winde wehten mir die weißen Strähnen ins Gesicht. Ich sah mich um. Mittlerweile war ich weiter gereist. Von Athen nach Piraeus, der 2. größten Stadt in Griechenland. Ich hatte mich nun daran gewöhnt Menschen zu töten und ihr Blut zu trinken und ehrlich gesagt habe ich auch kein bisschen Schuldgefühle. Im Gegenteil, ich konnte endlich mich an jenen rächen, an denen ich einen gewissen Hass pflegte.
Mit einer damals typischen Kleidung aus Seide und anderen edlen Stoffen ging ich durch die dunklen Straßen der großen Stadt.
Wohin ich ging ? Nun, zu dem Ballhaus einer Adelsfamilie.
Sie würden heute zum Geburtstag ihrer einzigen Tochter ein riesiges Fest veranstalten. Das kam mir sehr gelegen. Ich musste mal wieder jagen gehen ...
Ich hatte Extra gewartet das meine Augen sich vor Durst schwarz färbten, da dunkelbraune - oder fast schwarze Augen - in Griechenland weniger auffällig waren, als Blutrote.
Natürlich war ich kein Narr.
Auch wenn ich mit einer Frau zu tanzen vermochte, hatte ich mir 'Handschuhe' mit genommen. Nein, nicht solche die man heutzutage als Handschuhe bezeichnete sondern solche, die aus Seide (u.a.) bestanden. Die Kälte meiner Haut würde doch sofort auffallen ...
Das Gebäude in der der Ball stattfand ragte hoch und monströs in den Nachthimmel und es fuhren viele Kutschen vor.
Ich sah so viele Menschen. Junge und alte. Große und kleine. Dicke und dünne.
Doch sie schmeckten ja meistens sowieso alle gleich.
Ich mischte mich unter die Menge und hielt meinen Blick gesengt.
Als ich durch das große Tor ging wurde das Gedrängel immer dichter und ich musste mich anstregend nicht gleich vor Durst Amok zu laufen.
Schnellen Schrittes kam ich im Ballsaal an und schaute mich in der großen Halle um.
Die Decke war mindestens 100 Fuß hoch. Reichlich verziert wie erwartet war alles. Selbst die Wein Gläser die auf einem großen Tisch standen.
Lange konnte ich nicht auch nicht bleiben denn in den nächsten Stunden würde der Saal mit dem Geruch von Menschenblut gefüllt sein und ich würde mir dann einfach jemanden greifen, natürlich ohne das irgend wer anders es mitbekam und verschleppen um diese Person aus zu saugen. Was für eine Vorstellung. Blut. So sinnlich und wunderbar in meinem jetzigen Zustand!
Wieder sah ich mich um, achtete dieses mal aber eher auf die Menschen, als auf die Verzierungen des Raumes.
Viele wunderschöne junge Frauen waren hier, was mich aber nicht sonderlich imponierte. Nur die quirligen Herzen die ihr Blut pumpten waren verlockend.
Mit Genuss zog ich unmerklich die Luft ein. Hm ...
Ein wenig später dann waren so ziemlich alle eingetroffen und sie saßen alle verteilt an Edelholz Tischen mit Speis' und Trank'.
Der Vater -wie ich vermutete- hielt erst einmal ewig lange Rede die mich schon von Anfang an nicht interessiert hat.
Trotzdem tat ich so als würde ich Aufmerksam zuhören und guckte 'gespannt' nach vorne.
Als die letzten Worte des Mannes verklangen gab es erst einmal höflichen Applaus, ich selber klatschte aber nicht wirklich mit.
Der Herr Vater und Frau Tochter begannen den Eröffnungstanz. Sie wurde ein paar mal elegant herum gewirbelt ehe andere Paare sich mit auf die Tanzfläche gesellten und fröhlich im Takt der Musiker tanzten.
Eine ganze Weile tat ich nichts und stand einfach nur da. Mein Blick suchen nach dem perfekten Opfer.
Ich hörte nur ein leises entferntes kichern aus dem Lärmschwall heraus und blickte zur Seite.
Ein kleines Grüppchen aus jungen Frauen tummelte sich am Rande der Tanzfläche und tuschelten wen sie als nächstes zum tanzen Auffordern sollten.
Mir gefiel besonders eine mit blondem Haar. Sie hatte irgend etwas an sich.
Ich legte meine Stirn leicht in Falten, ließ sie sich dann jedoch entspannt wieder glätten als ich zu der Frauen Gruppe hinüber ging.
Erst bemerkten sie mich nicht, sahen dann aber zu mir und ein paar von ihnen musterten mich skeptisch. Und ich meinte zu denken, dass es wegen dem Kontrast der weißen Haare und der schwarzen Augen kam.
Mit einem lächeln im Gesicht sah ich die blonde Frau an, die dieses seltsame an sich hatte. Ich war Neugierig wie ich zugeben musste.
" Guten Abend. " begann ich höflich. " Werte Frau, dürfte ich Euren Namen erfahren ? "
" Athenodora, Herr. " antwortete sie entzückt.
" Und Ihr ? Wie heißt Ihr ? " fragte sie mich.
" Caius. " sagte ich weiterhin lächelnd.
" Und , hättet Ihr Lust auf einen Tanz ? " fragte ich sie und hielt ihr die Hand hin.
Sie schien nur kurz zu Überlegen, schaute mich aber an.
" Die Bitte sollte ich nicht ausschlagen " sagte die Frau namens Athenodora und erwiderte mein lächeln. Sie griff nach meiner Hand uns zum Glück hatte ich meinen Handschuh an.
Ich spürte ihren Puls was mich nur noch Durstiger machte.
Ich begleitete sie auf die Tanzfläche und wartete auf den richtigen Moment um im Takt der anderen mit zu tanzen.
So tanzten wir eine Weile und das verlangen endlich Blut zu kosten wurde mit jeder Minute größer.
Doch ich wollte nicht SIE umbringen. Ich wusste nicht wieso. Aber nicht sie ...
Nachdem sie um eine Pause bat, weil sie etwas erschöpft war nahm ich mir vor sie nicht zu töten.
Nein. Jemand anderes würde sterben. Ich sagte zu Athenodora ich würde bald wieder kommen nur kurz frische Luft schnappen.
Ich musste nur eine gute Stunde warten, bis die ersten gingen.
Ich war einem Paar gefolgt, dass ich dann kurzerhand umbrachte und ihre Leichen dann außerhalb der Stadt in ein Fluss wurf.
Ich kehrte zurück und sah am Eingang Athenodora stehen. Ich blieb am Ende einer Häuserreihe stehen, so dass sie mich sehen konnte. Würde ich jetzt mit meinen roten Augen zu ihr gehen dann würde sie schreiend rein rennen und dann müsste ich abhauen. Und das mindestens für Fünfzig Jahre.
Ich wunderte mich wie lange sie brauchte um mich zu entdecken. Also ich hätte schneller damit gerechnet.
" Caius ? " rief sie. " Seit Ihr das ? "
Ich antwortete nicht und schaute lediglich zu ihr.
Nach einer weiteren Weile kam sie mit langsamen Schritten auf mich zu.
Lächelnd betrachtete ich die näher kommende Frau und ging langsam Rückwärts die Gasse entlang.
" Treibt Ihr da etwa ein Spielchen mit mir , Herr Caius ? " fragte sie belustigt aber folgte mir weiter.
Erst als wir relativ gut versteckt waren und zwar an einer Stelle wo das Mondlicht nicht hin kam.
" Athenodra, Ihr seit leichtsinnig. " sagte ich als sie fast vor mir stand.
" Wieso ? " schmunzelte sie.
" Wieso ? Das erkläre ich euch gerne. Was wisst Ihr schon von mir ? Ich könnte auch ein .. Mörder sein. Der nur auf so eine Gelegenheit wartet. "
Sie stand nun einen guten Meter von mir entfernt. Ich konnte jeden ihrer Gesichtszüge sehen. Sie war für einen Menschen unglaublich schön.
Es sah aus als würde sie überlegen, verzog jedoch kaum eine Miene.
" Nein, dass glaube ich Euch nicht. " sagte sie leicht kopfschüttelnd und lächelte dann wieder.
" Dann tut es mir Leid euch Eure Sicht der Dinge zu nehmen und euch zu beweisen, dass ich einer bin. " sagte ich und mir huschte ein grinsen über das Gesicht bevor ich zu biss.